Läuft da ein Wasserhahn? Isst da jemand? Fragen, die man sich während unserer regulären Skype-Calls außerhalb der eigentlichen Thematik schon mal stellt. Häufig verbergen sich hinter den Geräuschen schlichtweg technische Probleme. Trotz dieser verstehen wir uns gut – und dies nicht nur in akustischer Hinsicht, schließlich haben wir die gleichen Ziele und Ideale: Aus diesem Grund engagieren wir uns in der AG Nachwuchsrechte des Junge Verlagsmenschen e.V.

Wer sind wir?

Seit dem Jahrestreffen 2017 sind wir elf Mitglieder in der AG Nachwuchsrechte. Neben den in Beruf und Studium gemachten Erfahrungen sind es unsere vielfältigen Talente und Fähigkeiten, die wir jeweils in der ehrenamtlichen AG-Arbeit miteinbringen können. Unser Ziel ist es, die Arbeitsbedingungen des Nachwuchses in der Buch- und Medienbranche zu untersuchen, kritisch zu hinterfragen, Aufmerksamkeit für Missstände zu schaffen und Berufseinsteiger über ihre Rechte aufzuklären. Manchmal müssen wir deswegen auch unangenehm sein und als AG den Finger in die Wunde legen.

 

Wie ist die AG entstanden?

Im Jahr 2014 lud die Städtegruppe Köln den Gewerkschaftsverband ver.di ein, um über die Rechte des Branchennachwuchses zu sprechen. Das dort erfahrene Interesse an der Thematik wurde Anlass zur Gründung der AG Nachwuchsrechte. Seitdem setzt sich die AG dafür ein, dass die Verdienstmöglichkeiten und schlechten Arbeitsbedingungen bei den Volontariaten und Einstiegsstellen verbessert werden. Für besonderes Aufsehen sorgte die erste Nachwuchsumfrage im Jahr 2015.

Wie arbeiten wir?

Da wir über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind, nutzen wir das JVM-Jahrestreffen, um uns persönlich zu besprechen und führen unsere Arbeit in monatlichen Skype-Calls und regelmäßigem Mailverkehr fort. Dabei profitieren wir besonders vom großen Netzwerk der JVM und unseren eigenen Kontakten, die wir durch unser Studium oder unseren Beruf in der Buch- und Medienbranche sammeln konnten. Denn uns allen ist klar, dass wir nur gemeinsam etwas erreichen können, gemäß dem JVM-Leitspruch:

„Wir hinterfragen, diskutieren, gestalten und verändern mit dir die Branche. Faire Arbeitsbedingungen, angemessene Gehälter und aktive Nachwuchsförderung – du bestimmst, was uns bewegt! Gemeinsam geben wir dem Nachwuchs eine Stimme.“

 

Was haben wir schon gemacht und erreicht?

2016/17 haben wir uns besonders der 2. Nachwuchsumfrage  gewidmet, mit der wir detailliert ermittelt haben, welche Missstände auch nach Einführung des Mindestlohns noch existieren und welche Verbesserungswünsche bestehen. Zum einen gibt es die empirisch erhobenen, repräsentativen Zahlen, zum anderen ist es wichtig, die einzelnen Sorgen des Nachwuchses wahrzunehmen, die wir durch Aufklärungsarbeit in Form von informierenden Artikeln und Veranstaltungen mindern wollen. Bereits im April 2016 hatten wir in Mainz eine Veranstaltung zum Thema ‚Eure Rechte beim Berufseinstieg im Verlag’ organisiert, die 70 Besucher lockte.

Im November 2016 sind wir eine bundesweite Kooperation mit ver.di eingegangen, die uns seitdem unterstützend und beratend zur Seite stehen. Dazu gehören die zehn Veranstaltungen zu vielfältigen arbeitsrechtlichen Themen mit ver.di-Beteiligung, die bisher seit 2014 in den Städtegruppen deutschlandweit stattgefunden haben.

Über die Sozialen Medien teilen wir seit einiger Zeit Stellenangebote, die uns per E-Mail erreichen, wenn sie denn den gesetzlichen Mindestlohnbestimmungen entsprechen. Viele Verlage wurden über den Karriere-Bereich der JVM-Webseite auf diese Möglichkeit aufmerksam. Zudem hat unsere Marketingkampagne #andiearbeit, mit der wir informieren, Diskussionen anstoßen, provozieren und wachrütteln wollen, viel Anklang gefunden.

 

Woran arbeiten wir aktuell?

Für 2018 haben wir die Einführung eines Gütesiegels für Volontariate in der Buchbranche geplant. Wie bisher werden wir weitere Veranstaltungen zum Thema Arbeitsrecht organisieren und unsere Social Media-Marketingkampagne #andiearbeit weiterführen.

 

Wir freuen uns über jegliche Unterstützung und jeden, der unsere AG bei den anstehenden Aufgaben verstärken möchte.

 

Kontakt:

nachwuchsrechte [at] jungeverlagsmenschen.de

 

von Tobias Mohr