Bereits im Mai machten wir uns mit einer Handvoll Interessierter auf den Weg zu Books on Demand, um einmal aus erster Hand zu erfahren, wie dort gearbeitet wird, Bücher entstehen – und um eventuelle Vorurteile gegenüber selbst verlegten Büchern aus dem Weg zu räumen.

Begrüßt wurden wir von Pressesprecher Thorsten Simon, der uns einige sehr aufschlussreiche Fakten an die Hand gab. So generiert BoD die Hälfte des Umsatzes durch Verlage, die andere Hälfte durch Endkunden. Das Unternehmen existiert seit 20 Jahren als Tochterfirma des Barsortimenters Libri und wächst mit der Veränderung des Buchmarktes stetig: Aktuell wird jedes dritte neue Buch selbst verlegt. Thorsten Simon konnte uns mit einigen Top-Titeln überraschen, von denen keiner von uns gedacht hätte, dass sie im Selbstverlag erschienen seien (als ein Beispiel sei hier nur „Der Marsianer“ von Andy Weir zu nennen). Die Autoren, die ihre Bücher ohne die Hilfe und Unterstützung eines etablierten Verlages herausgeben, unterteilen sich in drei Gruppen: zum einen gibt es solche, die als Hobby und eher für sich schreiben, sie machen ca. 50% der Autoren insgesamt aus. Außerdem gibt es die Experten, die ihr sehr spezielles Wissen an anderer Interessierte weitergeben wollen, sie machen 40% aus. Die restlichen 10% stellen die Autoren dar, die in tatsächlichen Wettbewerb um die Leser gehen, zum Teil sind die Inhalte sehr hochwertig oder erfolgreich, vor allem als eBook.

Das Angebot von BoD umfasst sowohl Services für die Autoren als auch für Verlage. So gibt es neben einem Professionalitätscheck die Möglichkeit, dass BoD das Lektorat, das Design oder alle nach Produktion zu beachtenden Schritte wie etwa Anzeigen oder Promotion übernimmt. Neben den Vorteilen, die BoD den Selbstverlegern bietet, sind auch die für Verlage recht spannend. So ist es bei BoD möglich, Erstauflagen mit kleinster Auflage zu drucken, vergriffene Titel wiederaufzulegen, Angebotslücken flexibel zu schließen oder Inhalte regelmäßig zu aktualisieren oder gar zu personalisieren. Das nur in Kurzfassung – wer mehr erfahren möchte, dem sei die Webpräsenz von BoD zu empfehlen, die sowohl informativ als auch aufschlussreich ist.

Der zweite Teil des Abends umfasste einen Besuch in der Druckerei selbst, wo wir den Weg eines Buches nachgehen konnten. Aufgrund einiger neuer Maschinen, die zum Teil beeindruckende Mengen bedrucken oder verarbeiten können, ist die Qualität der selbstverlegten Bücher in den letzten Jahren deutlich verbessert worden. Bis zu 30.000 Bücher pro Tag werden dort produziert, meist in einer Auflage zwischen 1 und 9. Innerhalb von 12h verlässt das bestellte Buch die Druckerei und ist 2-3 Tage später beim Kunden.

Für uns war es ein sehr kurzweiliger und aufschlussreicher Abend, wofür wir uns herzlich beim Team von BoD bedanken!

 

Bericht: Lisa Ebelt