Die Frankfurter Buchmesse 2017 bot nicht nur Lesenden die Chance, viel Neues zu entdecken, auch Lernende kamen auf ihre Kosten: Als internationale Plattform für Bildungsmedien erweiterte die Buchmesse ihr Programm um den in diesem Jahr erstmalig stattfindenden Pop-up Campus. Studierende hatten hier die Möglichkeit, Einblicke in die Buchbranche sowie mögliche Job- und Karrierechancen zu bekommen.

Auch der Wissenschaftsverlag De Gruyter war mit von der Partie und veranstaltete am Samstag eine Informations- und Fragerunde rund um das Thema Volontariat im Verlag. Rika Spiekermann und Anna Hofsäß sind zwei von drei Volontärinnen im De Gruyter Verlag und standen für die rund 40 Interessierten Rede und Antwort.

 

Bewerbung

Volontariatsplätze werden stets von den Verlagen selbst ausgeschrieben. De Gruyter arbeite hier mit einem Online-Formular, erklärt Rika Spiekermann, eine Print-Bewerbung entfalle somit. Neben Volontariaten seien auf der Website auch Praktika und studentische Aushilfsstellen immer mal wieder zu bekommen.

 

Dauer und Möglichkeiten des Volontariats

Die Volontariatszeit beträgt ein Jahr, wovon zwei Monate zwei Kurzpraktika, so genannte Hospitanzen, beinhalten. Das ‚Volo‘ findet in Berlin statt, da De Gruyter jedoch weltweit vertreten ist, beispielsweise in Boston, Shanghai und Basel, wird Volontärin Rika Spiekermann ihre fünfwöchige Hospitanz in Boston verbringen.

„Volontariate bei De Gruyter sind zweisprachig“, berichtet Spiekermann. Während in Berlin die Verkehrssprache vorwiegend Deutsch sei, werde in allen Auslandsangelegenheiten Englisch verwendet. „Es ist toll, wenn man im Volo eine Art Business Level Englisch mitbekommt“, sagt Spiekermann, die neben Anglistik und Soziologie auch Kulturanthropologie und Europäische Ethnologie studiert hat.

 

Volontariatsalltag

Im Verlagsalltag herrsche stets eine lebendige Betriebskultur, der Volontariatsalltag  sei jedoch sehr unterschiedlich, je nachdem, in welchem Bereich es sich abspiele, erzählt Volontärin Anna Hofsäß. In ihrem Bereich, der Prozessorientierung, gehe es viel um interne Kommunikation und Abstimmung mit anderen Abteilungen, erklärt Hofsäß.

Spiekermann arbeitet im Marketingbereich des Verlags, redigiert Texte und beschäftigt sich mit dem ‚content management‘-System rundum das De Gruyter-Projekt Encyclopedia of the Bible and Its Reception (EBR). „Es ist spannend, wenn man ganz tief in Redaktionsprozesse eintaucht und sozusagen am Puls der Zeit ist, was moderne Redaktionsprozesse angeht.“

 

Studium und Vorerfahrungen

„Praktika geben einem ein gutes Profil“, sagt Spiekermann, die selber ein Praktikum in einer Onlineredaktion eines Kunstverlages in Berlin absolviert hat sowie als Freelancerin auf der Frankfurter Buchmesse und während des Studiums in der Presse- und Öffentlichkeitsarbeit eines Museums tätig war. Auch Hofsäß hat nach ihrem Studium der Asienwissenschaften Praktika im redaktionellen und Verlagsbereich absolviert.

Auf Nachfrage aus dem Publikum, ob auch wissenschaftlich orientierte Vorerfahrungen für einen Volontariatsplatz in Frage kämen, antwortet Spiekermann: „Ein wissenschaftliches Profil ist nicht schlecht. Klar, auch die praktische Seite ist wichtig, aber auch wissenschaftlich denkende Köpfe sind bei De Gruyter gut aufgehoben.“

 

 

Leona Sedlaczek