Das Buch ist gewiss nicht das einzige erzählende Medium, aber das älteste. Interessierte können auf der Frankfurter Buchmesse Literatur auch in anderem Rahmen erfahren, in einer VR-Installation, teilfinanziert durch die Niederländische Gesellschaft für Literatur für die Frankfurter Buchmesse. Über ein VR-Headset von HTC Vive nimmt der Zuschauer an einer wundersamen Vorstellung in einem Theatersaal teil, wo eine als Stern verkleidete Opernsängerin die Geschichte eines Sterns und seiner unmöglichen Liebe zu einem Menschen erlebt.

Im Selbstversuch schaute ich mir die minutenlange Präsentation an. Dafür setzte man mir das Headset auf, was voluminös, aber komfortabel zu tragen war, sowie einen geschlossenen Kopfhörer. Für mich als Brillenträger war das Headset kein Problem, als etwas störend empfand ich die vom Headset wegführenden Kabel. Die Präsentation selbst, quasi wie ein 360°-Kinofilm, war beeindruckend, konnte ich doch die Theatersitzreihen des virtuellen Opernhauses plastisch vor mir sehen. Interaktivität über einen Controller war in der Präsentation, abgesehen von Kopfbewegungen, nicht vorgesehen.

Technische Mankos konnte ich allerdings auch ausmachen: Die Auflösung war relativ grob, ähnlich eines Fliegengitters, und das Bild bei Kopfbewegungen nicht so stabil, wie es bei ruhig gehaltenem Kopf war. Deshalb habe ich mein Augenmerk mehr auf die Technik denn auf die erzählte Geschichte legen können. Hier muss die Technik noch reifen und der Zuschauer sich an diese Technik gewöhnen.

Auf der Buchmesse waren weitere Stände mit anderen VR-Installationen verfügbar, so etwa „C.a.p.e. Drop-Dog“ und „Tischgeheimnis“.

 

Peter Frankemölle