Es gibt viele Preise, um ästhetische, gut gemachte Bücher in gedruckter Form auszuzeichnen. Einen Preis für schöne E-Books hingegen gab es bislang nicht. Dies nahm der Initiator des ersten deutschen E-Book-Awards, Robert Goldschmidt, zum Anlass und rief eine solche Auszeichnung ins Leben. Das Ziel des Awards ist es, eine Öffentlichkeit für „digitale Ästhetik“ zu schaffen, so Robert Goldschmidt. Dabei geht es primär um die gestalterischen Aspekte der E-Books und nicht um die literarischen Inhalte.
Der Preis wurde in zwei Kategorien verliehen, an das beste eingereichte enhanced E-Book und an die beste E-Book-App. Die siebenköpfige Jury, bestehend aus Alexander Trommen, Dirk von Gehlen, Fabian Kern, Robert Stöppel, Simone Dalbert, Steffen Meier und Vedat Demirdöven, sichtete 62 Einreichungen und nominierte aus diesen insgesamt zehn Titel als mögliche Gewinner. Dabei wurden zahlreiche Bewertungskategorien, wie die Ästhetik, Gestaltung und Usability angesetzt.
Ausgezeichnet in der Kategorie enhanced E-Books wurde schließlich die Einreichung des 17jährigen Selfpublishers Andreas Huber. Sein E-Book „Physik 7“ reizt, laut Jury, alle Möglichkeiten des zugrunde liegenden Mediums aus. Die Inhalte sind didaktisch aufbereitet und alle Effekte wurden in den Zweck des Inhaltes gestellt. Ausgezeichnet in der Kategorie beste E-Book-App wurde der Titel „Carl Lutz – Der vergessene Held“, welcher sich der Geschichte des Schweizer Diplomaten und seiner Rolle bei der Rettung von ungarischen Juden widmet. Nach Meinung von Jurymitglied Steffen Meier setzt die App dem unbekannten Helden ein „multimediales Denkmal“, welches verhalten didaktisch aber schlicht, effektiv und elegant konzipiert ist. Auf der Website des Awards finden sich zu allen Nominierungen kurze Videos: www.deutscher-ebook-award.de
Clarissa Niermann