Netzwerken? Mach ich jeden Tag! Ach meine Strategie? Äh… was bitte?! Genau darum drehte sich der diesjährige Workshop der Jungen Verlagsmenschen auf der Leipziger Buchmesse. Dass im Internet nicht immer wild drauf los gepostet werden sollte, ist vielen sicherlich klar – doch für wann, was und wie ist ein wenig Gespür nötig. Webexpertin Martina Troyer sensibilisierte unsere acht Teilnehmerinnen dafür und erklärte in drei Stunden knackig, wie das Thema Networking am besten anzupacken ist. Es ging dabei vor allem um die gängigen sozialen Plattformen und wie sie sinnvoll für Karriere und Selbstpräsentation genutzt werden.
Die netzgewandt!-Spezialistin erklärte uns leicht verständlich fünf wichtige Kommunikationsstrategien und wie man sich mit wenigen Schritten einen Expertenstatus in ihrem jeweiligen Umfeld „ernetzwerken“ kann. Wichtigste Regel: vor dem Posten überlegen, wie die Information für die eigene Zielgruppe so aufbereitet wird, dass sie in ihrer Form zwar angemessen unterhaltsam ist, aber gleichzeitig einen Mehrwert schafft. Andernfalls wird sie in der Informationsflut von Facebook & Co möglicherweise übergangen.
Die kleine Runde eignete sich wunderbar, um in der Diskussion spezifische Fragen zu klären: Als Berufseinsteiger zu Xing, bringt das etwas? Wie kann ich meine Zielgruppen am besten erreichen? Warum soll ich einen Blog starten? Wie finde ich das richtige Maß, mit dem ich einerseits nicht in Vergessenheit gerate und andererseits meine Follower nicht überhäufe? Große Sorgen machte den Teilnehmerinnen vor allem die Bearbeitungszeit, die nötig ist, um relevante die Kanäle sinnvoll und regelmäßig mit Inhalten zu füllen. Für dieses Problem hat Martina Troyer eine praktische Lösung: mit Web-Helferlein, wie z.B. buffer.com, lässt sich die Vielfalt der Plattformen einfach verwalten. So kann ein kleines Zeitfenster schon ausreichen, um den Content auf den Plattformen für die nahe Zukunft vorzubereiten. Buffer.com sorgt dann für das zeitversetzte Posting.
Auch für die Präsentation der eigenen Karriere hatte Martina Troyer ein paar wertvolle Tools. Beispielhaft sei hier die digitale Visitenkarte bei about.me genannt. Dort ist Platz für den Lebenslauf in groben Zügen, eine klare Profilierung der Kenntnisse und Fähigkeiten sowie für die Links zu den eigenen Profilen verschiedener Social Media Plattformen. Rezipienten der Visitenkarte müssen sich zum Lesen derer nicht auf einer weiteren Plattform anmelden – anders als bei Xing und Facebook.
Der eigentliche Workshop-Teil fiel nach so vielen Fragen etwas kürzer aus – was der Veranstaltung keinesfalls geschadet hat. Per Brainstorming wurden die wichtigsten Netzwerke und Kernthemen der Buch- und Verlagsbranche sowie die Quellen und Zielplattformen relevanten Contents gemeinsam erarbeitet. Bei dem so entstandenen Austausch war für jede etwas Neues dabei – mindestens reichlich Inspiration für die eigene Webstrategie.
Netzwerken heißt heute Kontakte knüpfen, von denen man morgen profitiert. „Netzwerken ist eine langfristige Entwicklung, aber wenn Sie Ihre Ziele mit Strategien verfolgen, werden Sie sicher einen Gewinn daraus ziehen“, so Martina Troyer. Beim Networking solle man auch nicht nur berufliche Gemeinsamkeiten suchen, im Gegenteil: gerade private Übereinstimmungen stellen eine Basis für Verbundenheit dar. Bei allen bithaltigen Verknüpfungen gilt es jedoch eines nicht zu vergessen: Das beste Networking beginnt doch meist mit einem persönlichen Gespräch.
Ihr habt Fragen? Martina Troyer ist natürlich fast überall im Netz zu finden, hier findet ihr Ihre gesammelten Kontakte: https://about.me/martinatroyer
Stephanie Hübner