Die diesjährige Leipziger Buchmesse hat mit dem Neuland 2.0 dieses Jahr ein komplett neues Areal mit ins Portfolio genommen. Mit dem Neuland 2.0 wird Start-Ups eine Präsentationsfläche für ihre Unternehmen zur Verfügung gestellt. Außerdem gibt es ein spezielles Programm rund um die Unternehmen, das unter anderem Präsentationen der einzelnen Unternehmen oder eine Besucherumfrage umfasst. Ich habe mich heute in der Start-Up Area herum getrieben und mit einigen Gründern gesprochen. Hier jetzt die meiner Meinung nach interessantesten Unternehmen der diesjährigen Messe.
Die Frage „Was ist link.fish?“, ist schwerer in Worte zu fassen, als ich es mir vorgestellt hatte. Es nimmt sich nämlich ein bekanntes und überall integriertes Konzept und versucht es neu zu durchdenken. Es geht ganz spezifisch um Bookmarks, oder sagen wir, weil wir auf der Buchmesse sind spaßeshalber Lesezeichen.
Aktuell nutzen wir Lesezeichen, um den Zustand einer Website für später aufzubewahren. Leider gibt uns das nur sehr schwer die Möglichkeit Dinge aktiv zu vergleichen. Dafür müssen wir jede Website wieder aufrufen und die Infos mühsam in Relation setzen. Hier setzt link.fish an. Es nimmt sich die Informationen aus den Websites und stellt sie alle zusammen auf einer Ebene dar. Das mag im Moment noch nicht wahnsinnig interessant klingen, aber sehen wir uns ein paar Beispiele an.
Nehmen wir an, ich suche eine Wohnung. Mein Browser wird sehr schnell zugemüllt sein mit dutzenden Browser-Tabs aus verschiedenen Wohnungsbörsen. Normalerweise fängt hier stundenlanges Vergleichen und nerviges Arbeiten an. Wo liegt diese Wohnung? Wie lange brauche ich zur Uni und zum liebsten Italiener? Wo ist das süße Art-House Kino? Aber auch wie viel kostet das Schmuckstück und wie hoch ist die Kaution?
In der Präsentation die man mir gezeigt hat, reicht ein Mausklick, um alle Tabs automatisch in link.fish zu importieren und direkt zu schließen. In dem neuen Fenster sehe ich jetzt eine Karte auf der ich die für mich relevanten Orte mit eintrage. Wo liegt im Vergleich dazu die neue Wohnung? Ich sehe es direkt. Welche der Wohnungen im akzeptablen Bereich ist die günstigste? Ein Klick bringt die Antwort. Besonders beeindruckend war dabei das Importieren in link.fish. Anstatt jeden Link mühsam rein kopieren zu müssen, können entweder im Browser direkt alle Tabs importiert werden, wie oben erklärt, aber da hört es noch nicht auf. Ich kann darüber hinaus irgendwelche Texte in die Zwischenablage kopieren und link.fish erkennt und trennt sie automatisch, was besonders für Nachrichten oder Emails besonders interessant sein dürfte.
Das Tool kann aber natürlich mehr als nur Wohnungen zu vergleichen. Es lassen sich auch plattformübergreifende Wish-List erstellen. Diese Wish-Lists, die in dem Fall entweder Filme, Bücher oder von mir aus Modelleisenbahnen beinhalten, lassen sich wiederum nach Kriterien und Tags filtern. Oder sie lassen sich an Freunde und Verwandte teilen, wie „Hallo, du hast mir schon lange kein Geschenk gemacht. Danke LG“
Natürlich klingt das im ersten Moment wahnsinnig gut und wirkt wie die Erleichterung, von der wir alle nicht wussten, dass wir sie jetzt sofort haben müssen. Wehmutstropfen ist aber, dass die verschiedenen Filter von den Entwicklern erst peu à peu nachgeliefert werden. Ich möchte also meine Modelleisenbahnen nach Schienenbreite vergleichen: No fucking way! Zuerst müssen die Entwickler den Bedarf dafür erkennen und umsetzten. Leider konnte ich es praktisch noch nicht umsetzten, da es ein technisches Problem auf dem Stand gab, aber wer interessiert ist kann sich auf der Website link.fish für die Closed Beta anmelden und unkompliziert rein schnuppern.
Mario Moser