„Studium rund ums Buch“ heißt der Gemeinschaftsstand der Buch- und Verlagsstudiengänge in Deutschland. In Leipzig wird er von den Studierenden der HTWK Leipzig organisiert, aber mehrere Universitäten können sich dort präsentieren. Das ist auch eine gute Gelegenheit um mal beim Nachwuchs nachzufragen: Wie zufrieden sie sind und wie sie ihre Zukunftsaussichten einschätzen.
Darya, 21, studiert im ersten Semester Buchwissenschaft und American Studies in Mainz.
Auf den Studiengang war sie eher zufällig gestoßen und hat sich dafür entschieden, weil sie sowohl die Stadt mag als auch Spaß an Büchern hat. Mit ihrer Wahl ist sie bisher ziemlich zufrieden. Sie ist noch in der Einführungsphase, aber bisher ist alles so, wie sie es sich vorgestellt hat. Was sie später machen will, weiß sie noch nicht genau, aber es sollte im Verlag sein. Für die Entscheidung will sie sich mit mehr Praxis vorbereiten, z. B. durch ein Volontariat. Die Zukunft sieht sie nicht so rosig, weil Bewerber viel Erfahrung benötigen. Durch die Kontakte der Professoren erhofft sie sich aber Vorteile.
Ewa-Lotta, 20, studiert Buchwissenschaft und Ökonomie im dritten Semester an der Uni Erlangen.
Sie hatte sich ursprünglich für das Literaturstudium interessiert, weil sie gerne liest. Da es das in Erlangen aber nicht gibt, hat sie Buchwissenschaft gewählt und ist damit sehr zufrieden. In welche Richtung sie später mal gehen möchte, weiß sie zwar noch nicht, aber sie fühlt sich gut vorbereitet auf den späteren Job. Das liege an den verschiedenen Schlüsselqualifikationen, die man im Wahlbereich erwerben könne. Die Zukunftsaussichten erscheinen ihr gut und ihr wird viel Mut gemacht für die spätere Jobsuche.
Dörte, 29, studiert Bibliotheks- und Informationswissenschaft im 4. Semester an der HTWK Leipzig.
Vorher hatte sie eine Ausbildung als Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste (FaMI) gemacht, war aber von den ständigen befristeten Verträgen genervt. Mit ihrem Studium ist sie zufrieden – auch weil sie vorher schon wusste, was sie erwartet. Später würde sie gerne in einer kleineren wissenschaftlichen Bibliothek arbeiten, weil sie da ein breites Aufgabengebiet hätte. Sie fühlt sich gut vorbereitet, weiß aber, dass die Zukunftsaussichten wegen der befristeten Verträge eher schwierig sind. Aber, „wenn man flexibel ist, wird das“.
Peter, 23, studiert Mediapublishing im vierten Semester an der Hochschule der Medien in Stuttgart.
Nach seiner Ausbildung als Buchhändler wollte er entweder in Stuttgart oder Leipzig studieren. Mit seiner Wahl für Stuttgart ist er sehr zufrieden, vor allem wegen des großen Praxisbezugs. Später möchte er in der Lizenzabteilung oder Programmplanung arbeiten. Während er sich für ersteres bestens vorbereitet fühlt, ist er bei zweiterem eher unsicher. Trotzdem sieht er seine Zukunftsaussichten „optimal“.
Stefanie, 28, und Maria, 23, studieren im 3. Semester Buch- und Medienproduktion an der Uni Leipzig.
Für das Studium haben sie sich wegen der Praxisorientierung und ihrem Interesse zu Büchern und neuen Medien entschieden. Zufrieden sind beide, auch wenn es Höhen und Tiefen gibt und es auch mal stressig wird. Beide wollen in die Herstellung und fühlen sich gut vorbereitet. Und weil sie schon viel Praxis haben, sehen sie ihre Zukunftsaussichten sehr gut.
Amelie, 25, studiert Kommunikations- und Medienwissenschaft an der Uni Leipzig.
Sie ist im dritten Master-Semester, nachdem sie vorher in Mainz Buchwissenschaft studiert hatte und sich breiter aufstellen wollte. Sie ist damit sehr zufrieden, für sie ist es genau der richtige Weg. Später möchte sie in den Bereich Marketing/PR und fühlt sich darauf teilweise vorbereitet. Ihr fehlt bisher die Praxis in InDesign oder herstellerischen Fragen. Zu ihren Zukunftsaussichten meint sie „Mit viel Glück kanns was werden“.
Daniela Fritz