Am Messedonnerstag sprach Susanne Kasper am Stand von tolino media in Halle 3.0 über den perfekten Online-Auftritt. Als studierte Informatikerin betreibt sie die Portale Literaturschock.de und Leserunden.de und organisiert das Literaturcamp Heidelberg. Die Liebe zum Lesen hat sie ins Netz getrieben, wo sie über ihre Website social-reading.media auch selbst Dienste wie Webseitendesign, Social Media für Autor*innen, Marketing und Coaching anbietet.
Für die soziale Netzwerkpflege im literarischen Bereich empfiehlt sie, regelmäßig, zuverlässig und kompetent zu berichten. Die Konzentration auf zwei bis drei Netzwerke bringe dabei mehr, als sich in der Vielfalt der sozialen Medien zu verzetteln, je nach dem Social-Media-Verhalten der eigenen Zielgruppe. Wer beispielsweise Instagram nutzt, kann nicht nur Likes und Kommentare von den eigenen Followern erwarten, sondern sollte auch selbst aktiv auf die Fotos anderer User eingehen. Für Twitter empfiehlt sie, öfter mal zu retweeten und auf Trending Topics zu setzen. Die jeweilige Verlinkung der jeweiligen Kanäle untereinander ist auch wichtig, ebenso wie die Qualität der verwendeten Bilder. So eignen sich soziale Medien gut, um über Cover abzustimmen oder auf neue Titel oder Veranstaltungen hinzuweisen, zum Beispiel per Facebook-Einladung. Fans und Follower sollten jedoch nicht gekauft werden, sondern sie empfiehlt ein organisches Wachstum der jeweiligen Seiten. Ebenfalls interessant sein kann YouTube, das mittlerweile zu den meistgenutzten Suchmaschinen gehört und von BookTubern für Buchrezensionen genutzt wird.
Der Nachteil sozialer Medien ist jedoch die Unübersichtlichkeit und Flüchtigkeit der Inhalte – wer schon mal versucht hat, einen eigenen Facebook-Post von vor einem Jahr wiederzufinden, weiß das. Demgegenüber finden auf Foren und Communitys teilweise mehr inhaltliche Diskussionen statt und es die Möglichkeit der Fanbindung ist besser. Um ein Buch bekannt zu machen, stellen sie eine unverzichtbare Chance dar, ähnlich wie Newsletter. Hier kann eine sehr zielgruppengerechte Ansprache erfolgen, weswegen diese zu den erfolgreichsten Marketingaktivitäten überhaupt gehören.
Dreh- und Angelpunkt ist für sie jedoch die eigene Website oder der Blog, der am besten von einem deutschen Server gehostet wird. Dort kann man für eine übersichtliche Gestaltung sorgen und wird selbst im Netz sichtbar; so nutzen zum Beispiel viele Journalist*innen Blogs für ihre Recherchen. Bedeutung haben dabei Schnelligkeit und Benutzerfreundlichkeit, insbesondere für Smartphonenutzer, Auffindbarkeit und Sicherheit. Man sollte regelmäßig aktuelle Inhalte einstellen und für jede Plattform ein eigenes Passwort verwenden. Schließlich weist sie noch auf die interessante Möglichkeit eines Podcasts hin – auch, wenn man selbst keinen betreiben wolle, könne man sich von anderen Podcastern einladen lassen und dadurch wiederum mehr Reichweite schaffen. Die sozialen Medien – ein weites Feld!
Text und Bild: Barbara Wiebking