Am Samstag, den 07.09., besuchten wir die text&talk, eine neue Buchmesse in Oelde, die sich ganz den Kleinverlagen widmet.
Unter dem Torbogen des Hauses Nottbeck, einem uralten Gut in Oelde, empfingen uns die Organisatorinnen Fiona Dummann und Julia Schmilgun. Die beiden gaben uns einen Einblick in die Orga-Arbeit einer solchen Messe – welche Stellen sie anzulaufen hatten, um die Veranstaltung zu finanzieren, nach welchen Kriterien die Verlage ausgesucht wurden und was sonst noch alles bedacht werden musste, bevor die Messe auf die Beine gestellt werden konnte.
Anschließend führten sie uns in das Messezelt zu ausgewählten Verlegern, die uns von ihrem Schaffen berichteten. Hier stellte sich heraus, dass wir mit knapp zehn Leuten eine perfekte Gruppengröße für die Messeführung hatten, da der ostwestfälische Regen die Unterhaltungen akustisch doch sehr beeinträchtigte. Zuerst löcherten wir Christoph Wenzel vom [SIC] – Literaturverlag mit unseren Fragen zu seiner Arbeit in dem selbstgegründeten Zwei-Mann-Unternehmen, dann Axel von Ernst, der 2006 zusammen mit Viola Eckelt den Lilienfeld Verlag ins Leben rief. Was uns nachhaltig beeindruckte, war die Liebe und Hingabe, die die Verleger ihrer (oftmals nicht rentablen) Arbeit widmeten und das finanzielle Risiko, das sie auf sich nahmen, um ihrer Leidenschaft zu frönen. Im Anschluss teilte sich die Gruppe auf und erkundete auf eigene Faust weitere Verlage – vertreten waren zum Beispiel die Bielefelder Urgesteine Pendragon und Aisthesis Verlag, der Ch. Schroer Verlag, Kinderbuchverlage wie C.V. Traumland-Verlag oder Lausbuch und viele mehr.
Um 15 Uhr kamen wir wieder zusammen, um der Podiumsdiskussion zwischen dem Leiter des Museums für Westfälische Literatur, Prof. Dr. Walter Gödden, Michael Serrer vom NRW Literaturbüro, den Verlegern Günther Butkus (Pendragon), Christopher Schroer (Schroer Verlag) und Christoph Wenzel ([SIC] – Literaturverlag) und unserem JVM-Städtegruppenleiter Lukas Weidenbach zu lauschen. Hier wurden Fragen zu den Schwierigkeiten und Ängsten, aber auch Chancen bei der Verlagsgründung und -führung diskutiert. Außerdem fand der Nachwuchs Gehör, wenn es um unterbezahlte Volos oder den schwierigen Berufseinstieg über Praktika und viel Engagement ging.
Insgesamt kann festgehalten werden, dass wir einen sehr schönen Samstagnachmittag auf dem noch schöneren Gut des Hauses Nottbeck verbringen konnten, der uns einen tiefen Einblick in das Schaffen der Kleinverlage in NRW ermöglichte.
Unsere nächste Veranstaltung findet Mitte Oktober statt – dann laden wir wieder zum Stammtisch ein. Wo und wann genau das Ganze stattfindet, wird noch bekanntgegeben!
Lena Weber