Die Buchmesse liegt ein paar Tage zurück und die Eindrücke haben sich etwas gesetzt. Ich war für Euch bei der diesjährigen Litpop. – Wohl DIE Party der Leipziger Buchmesse. Hier werden Lesungen mit jeder Menge Musik kombiniert und das in einer einzigartigen Location: dem Neuen Rathaus Leipzig. Es benötigt allerdings etwas Selbstdisziplin nach dem anstrengenden Messesamstag sich erneut aufzuraffen, aber nach meinen Erfahrungen in den letzten Jahren lohnt es sich immer! ;-)

Stars & Sternchen hautnah

Auch in diesem Jahr lockte die Litpop X mit Autoren und Musikern die Rang und Namen haben, was dafür sorgte, dass die Party ausverkauft war. Mit dabei waren u.a. Mighty Oaks, Fil Bo Riva, Kid Simius, Anna Basener, Eric Stehfest, Felix Lobrecht, Ronja von Rönne und Shahak Shapira.

Die Kuh vom Eis

Ich war nicht direkt zu Beginn da, aber pünktlich zur Lesung von Lars Ruppel. Er laß aus seinem Buch „Die Kuh vom Eis: Neue Gedichte über Redensarten “. Er bezeichnet es selbst als Slam Poetry in Buchform, was es auf jeden Fall ganz gut trifft. Starke Reime, die witzig gemeint sind und ab und an auch einen politischen Seitenhieb verteilen. Sehr amüsant und unterhaltsam!

 

Danach kam direkt die nächste Lesung im gleichen Saal: Volker Kitz mit seinem Buch „Feierabend: Warum man für seinen Job nicht brennen muss. Streitschrift für mehr Gelassenheit und Ehrlichkeit im Arbeitsleben“. Er erklärte seine These: Nicht die Arbeit macht unglücklich, sondern die Lügen, die wir uns darüber erzählen. Sicher sehr lesenswert! – Allerdings musste ich vorzeitig die Lesung verlassen, um pünktlich bei der nächsten zu sein, denn da wartete Shahak Shapira.

©Foto Franziska Seidel: Shahak Shapira bei seiner Lesung im Festsaal

Der deutscheste Jude der Welt

Shahak laß aus seinem Buch „Das wird man ja wohl noch schreiben dürfen! Wie ich der deutscheste Jude der Welt wurde“. – Okay eigentlich hat er mehr erzählt, aber gelesen wurde, ja ich kann mich dran erinnern! ;-) Er schafft es Humor mit der Ernsthaftigkeit zu verbinden: Im Buch geht es um Deutsche, Juden, Muslime und ja und einen Nazi mit Wolfgang-Petry Frisur. Er schreibt über seine Jugend als Jude im tiefsten Sachsen-Anhalt und vermittelt eine Botschaft: Alle Menschen können in Frieden zusammen leben, wenn sie nur wollen. – Das kann man mal so stehen lassen.

Neuköllner Sonne & Beton

Danach folgte Felix Lobrecht, der Poetry Slammer stellte sein Buch „Sonne und Beton“ vor. Ich persönlich kenne das Buch bereits und habe es innerhalb weniger Tage durchgelesen, trotz dessen es kein witziges Buch geworden ist, ist da diese ungewollte Witzigkeit die einen echt oft zum Schmunzeln bringt. Das Thema: Sommer, Vier Jungs, Berlin Neukölln, eine Folgenschwere Entscheidung. Passend dazu sind die Dialoge im Neuköllner Slang geschrieben. Felix sagt selbst über sein Buch „Ich wünschte, ich hätte mir mehr ausdenken müssen.“ – Ich kann dieses Buch nur weiterempfehlen!

©Foto Franziska Seidel: Eric Stehfest (GZSZ) bei seiner Lesung

9 Tage Rausch

Die letzte Lesung die ich unbedingt besuchen wollte, war die von Eric Stehfest. Er sollte einigen aus der Soap GZSZ bekannt sein, hier spielt er Chris Lehmann. Mit in Leipzig hatte er sein Buch „9 Tage wach“ im Gepäck. Hier erzählt er von seiner früheren Abhängigkeit von der Partydroge Crytal Meth. Erst nach einer über einen Jahr gehenden Entziehungskur, schaffte er den Absprung. Auslöser hierfür: Ein 9 Tage langer Rausch, der ihm fast das Leben nahm. Die Kapitel die er laß waren sehr detailliert beschrieben und man kann nur vermuten wie schwer der Schritt für ihn war. – Ganz sicher empfehlenswert und aufklärend!

©Foto Franziska Seidel: Foto: Blick in die obere Wandelhalle

 

Partytime

So und jetzt war Zeit für Musik! Die Mighty Oaks und Fil Bo Riva heizten im Festsaal ein. Kid Simius und Dead Disco in der oberen Wandelhalle. Und so nahm die Party ihren Lauf und die Besucher verschwanden im bunten Neonlicht.

Vielen Dank fürs Zuhören und Mitlesen. Bis zum nächsten Mal!

Eure Franziska Seidel / vandesei.com