Zum open mike dieser Tage steht Thomas Tebbe, als einer der LektorInnen, der die FinalistInnen ausgewählt hat, ebenso Rede und Antwort wie bezüglich Fragen zu seiner Arbeit beim Piper-Verlag im Allgemeinen. Dass der Literaturbetrieb ein hart umkämpfter Markt ist und ein Lektor öknomisch denken muss, stellt kein großes Geheimnis dar. Kalkuliertes Risiko bei der Auswahl von Texten, die vor allem Verkaufszahlen bringen sollen. Haben die auf dem open mike vorgetragenen Texte überhaupt noch einen Platz in dieser Realität?
Die Nachwuchspflege darf trotz des immer weiter schrumpfenden Programms des Verlages nicht verschwinden. „Das sind Bücher, die man macht, weil es sein muss.“ Obwohl es Texte gibt, die sich schwer vermarkten lassen, verlangen sie danach gelesen zu werden. Es darf vielleicht angesichts fehlender Absatzzahlen angezweifelt werden, inwieweit der open mike ein Türöffner ist, aber auf keinen Fall seine Daseinsberechtigung. Und so resümiert Thomas Tebbe über das, was ihn am Wettbewerb fasziniert: „Qualität, alles andere ist mir in diesem Kontext hier egal.“
Katharina Tummes