Am Dienstagabend (19. August 2014) war es soweit – als frischgebackene Städtegruppenleiter luden wir zu unserem allerersten Stammtisch ein. Ein langer Tisch im Telegraph war reserviert und füllte sich schnell mit Jungen Verlagsmenschen. Bekannte Gesichter waren dabei, erfreulicherweise auch Neuzugänge und natürlich der Ehrengast des Abends: Verleger Michael John.
Nach einer kurzen Vorstellungsrunde begann John von den Anfängen seines Verlegerlebens zu berichten. Alles begann damit, dass ihm nach einer Stadtführung durch seine Heimat Nürnberg der Geistesblitz kam: Warum die spannenden Sagen, die der gute Mann hier tagtäglich den Touristen erzählte, nicht auf CD bannen? Gesagt, Stadtführer ins Tonstudio gesteckt, getan. Das Hörbuch „Nürnberger Sagen und Legenden“ verkauft(e) sich wie geschnitten Brot. Hinter diesem Erfolg steckt ein tatkräftiger Michael John, der auch nicht davor scheute, alle Buchhändler der Stadt einzeln abzuklappern und um Auslage seiner CD zu bitten. Dieser Tatendrang ist bis heute ungebrochen – fast schlug John Funken, als er uns von seinem Verlag und seinen unternehmerischen Plänen erzählte. So viel Einsatz zahlt sich aus, sodass John heute 15 freie Mitarbeiter mehr oder weniger regelmäßig beschäftigt und auf ein umfangreiches Verlagsprogramm blicken kann. Die Sagen 29 weiterer deutscher Städte sind hinzugekommen, außerdem 9 Länder- bzw. Regionen-Ausgaben. Wer mehr darüber wissen möchte: www.john-verlag.de. Nach Nürnberg und Hamburg ist Leipzig seit April Johns neuer Verlagssitz; hier arbeitet er auch gerade aktiv an einem weiteren Projekt, das auf E-Books abzielt.
Nahtlos ging der Abend in einen interessanten Stammtisch über, in dem u.a. sowohl Chuck-Norris-Witze als auch die philosophische Frage „Was fängt unsere Generation mit all den Möglichkeiten an, die sich ihr bieten?“ Themen waren. Besonders spannend wurde es auch, als Jakob Jochmann seine Zukunftsvision der „luxuriösen“ digitalen Lesemöglichkeiten vorstellte. Sein Ziel ist es, das Segment der hochwertigen Printprodukte auf die digitale Lesewelt zu übertragen und dabei (logischerweise) nicht vorhandener haptischer Qualität durch exquisit aufbereitete Inhalte, die dem Nutzerverhalten extrem entgegenkommen, gleichzukommen. Aber sicher erklärt er das persönlich wesentlich besser; schaut doch einfach mal auf seinen Blog.
Alles in allem war es ein äußerst gelungener Abend – vielen Dank an alle, die dabei waren!
Antje Katzer