JVM-Landpartie zum Gmeiner-Verlag am 05.08.2018

 

Bei strahlendem Sonnenschein und über 30 Grad machen wir uns zu unserer sonntäglichen Landpartie auf. Zu acht ging es nach Meßkirch zum Gmeiner-Verlag.

Dort wurden wir pünktlich zu Mittag mit einem kleinen Snack und kaltem Sekt empfangen – genau das Richtige bei der Hitze. Wir treffen Verleger Armin Gmeiner und seine Frau Angelika Gmeiner sowie seine Assistentin Silke von Fürich und Alexander Schulz aus dem Marketing.

Nach einer kurzen Vorstellungsrunde bekamen wir allerhand über den Verlag erzählt – wie alles 1986 mit Enzykliken auf Esperanto und einem Esperanto-Vokabeltrainer begann, wie dann der erste Spannungsroman von Gunter Haug herauskam, wie der Schwerpunkt auf Regionalkrimis gelegt und anschließend das Kulturprogramm ausgebaut wurde. Dabei wird neben Armin Gmeiners Leidenschaft fürs Publizieren auch seine Vorliebe für Zahlen deutlich, mit denen er die erfolgreiche Arbeit seines Verlags illustriert:

 

410 Autoren, 1.310 Krimis, 2.337 abgelehnte Manuskript, 432.300 Buchseiten, 6.623 Lesungen, 18.455 Kilometer zu den Buchmessen in Frankfurt, Leipzig, Wien – und das alles in 20 Jahren Verlagsgeschichte.

 

Heute bringt der Verlag mit rund 30 Mitarbeiter*innen in den Bereichen Lektorat, Mediengestaltung, Marketing und Vertrieb jährlich über 175 neue Taschenbücher in den Reihen Kriminalromane, zeitgeschichtliche Kriminalromane, historische Romane, kriminelle Freizeitführer, „Lieblingsplätze zum Entdecken“ und „Das besondere Buch“ heraus, zudem erscheinen alle Titel auch als E-Book.

 

(c) Janina Vogel

 

Wir erfuhren auch einiges über die Herausforderungen, denen sich Gmeiner gerade als unabhängiger Verlag im digitalen Wandel gegenübersieht. Wie diese angegangen werden? Zum einen mit einer großen Innovationsbereitschaft. So ist der Verlag seit der ersten Stunde mit E-Books auf dem Markt, arbeitet an der kontinuierlichen Weiterentwicklung von VLB-TIX mit und ließ sich unter anderem ein Abstimmungstool über Cover programmieren.

Auch bei Marketingaktionen werden kreative Wege beschritten, wie bei „GMEINER GO“, bei der Gmeiner-Autor*innen in ganz Deutschland ihre Bücher versteckten, die anschließend mithilfe von Geo-Koordinaten und zusätzlichen Tipps gefunden werden konnten. Nach erfolgreicher Suche durfte sich der Finder über ein passendes Buch aus seiner Region freuen. Eine Aktion, die sehr gut angenommen wurde und für eine breite Aufmerksamkeit sorgte. Zum anderen durch eine intensive Autorenbindung, die der Verlag mit regelmäßigen Autorenworkshops und einer engen Zusammenarbeit, zum Beispiel einem Mitspracherecht bei Covern und U4-Texten, zu stärken weiß.

 

(c) Janina Vogel

 

Auch mit auffallenden Covern versucht der Verlag sichtbar zu werden. Wie schwierig die Wahl für das richtige Cover manchmal ist, durften wir in einer Mini-Coverkonferenz selbst erfahren. Alexander Schulz zeigte uns zu verschiedenen Titeln die Coverentwürfe, die aktuell zur Diskussion stehen. Wir diskutierten über Genrekonventionen, die Bedürfnisse von Buchhandlungen und die Lesbarkeit des Titels und waren uns am Ende auch nicht immer einig.

Zum Verlag gehört auch die Medienagentur GMEINER-media, die für Corporate Publishing zuständig ist und von der Preisliste eines Friseurladens bis zu ganzen CIs Produkte nach Kundenwunsch gestaltet.

 

(c) Janina Vogel

 

Der Eindruck, der entsteht: Ein gar nicht so kleiner Verlag sitzt im hintersten Winkel Deutschlands (Entschuldigung, Meßkirch …) und schafft es mit seiner Professionalität, Leidenschaft und Innovationsbereitschaft, motivierte Mitarbeiter*innen und gute Autoren zu versammeln.

Am Ende durften wir alle noch einen Blick ins Handlager werfen und uns jeder ein Buch zum Mitnehmen aussuchen. Besonders beliebt: ein Krimispiel, denn auch Spiele hat der Gmeiner-Verlag im Programm. Dann mussten wir uns auch schon verabschieden – ein Tisch im Bootshaus in Sigmaringen wartete auf uns, malerisch an der Donau gelegen mit Blick auf das Sigmaringer Schloss.

 

Nachdem wir uns mit schwäbischen Spezialitäten und dem einen oder anderen Cheeseburger gestärkt hatten, flanierten wir noch ein wenig an der Donau entlang und genoßen die angenehme Abendsonne. Noch ein letztes Selfie mit Donau und Schloss im Hintergrund und dann ging es auch schon wieder zurück nach Stuttgart. Ein rundum schöner Sonntagsausflug!

 

Albrecht Franz, Janina Vogel, Johanna Jiranek
stuttgart@jungeverlagsmenschen.de