Die Frankfurter JVM bei Bookwire (© Sina Witthöft)

Die Frankfurter JVM bei Bookwire
(© Sina Witthöft)

Eigentlich sei die Bürofläche schon wieder zu klein, heißt es gleich zu Beginn bei Bookwire, als wir von Miriam Hofheinz durch die schönen Räume im Frankfurter Bahnhofsviertel geführt werden. Wer mit der Anmutung der Schreibtische in Verlagen vertraut ist, wundert sich über die fast papierfreien Arbeitsplätze, doch hier ist digital eben Trumpf. 2009 hat sich der Dienstleister für Verlage gegründet und sich seitdem – der Nachfrage gerecht werdend – stark vergrößert. Vertrieb und Marketing für E-Books, dazu Unterstützung bei der Technik und bei der Entwicklung von Konzepten; so stößt man gerade bei kleinen Verlagen auf offene Ohren, wo intern oft das Know-how und der Überblick über wichtige Tendenzen und Player fehlt. Über zwei Stunden nimmt sich Miriam Hofheinz letztlich Zeit, ihre Arbeit als Leiterin des Account Management vorzustellen und unsere unzähligen Fragen zum digitalen Wandel zu beantworten. Wie funktionieren die einzelnen Shops? Wie schafft man es, die unterschiedlichen Standards zu erfüllen? Wie funktionieren digitale Leih-Systeme von Bibliotheken? Wie können einzelne Titel beworben werden? Es wird schnell klar, dass die Möglichkeiten zahlreich und spannend sind und sich alles in schneller Entwicklung befindet. Dennoch sind sich Verlage, Händler und Kunden noch am Sortieren und neue Formate sowie geschlossene Systeme blockieren oft dort, wo die Idee schon viel weiter ist. Hinzu kommt die Dominanz einzelner Online-Händler, die international die Regeln bestimmen. Hofheinz rät, am Ball zu bleiben, zu beobachten – mitmischen dann für Freiwillige. Am Schluss sind wir berauscht von soviel Input. Es rauchen die Köpfe, raus aus der Cloud und an die frische Luft.

Sina Witthöft