Liebe Junge Verlagsmenschen,

vor etwas mehr als 10 Jahren hatte Christine Mikliss das Gefühl, es fehlt was in der Verlagsbranche. Und zwar die Möglichkeit für Berufseinsteiger in der Verlagsbranche, sich auszutauschen, kennen zulernen, voneinander zu lernen. Und wie „Tine“ so ist, hat sie prompt ein erstes Treffen in einem Münchner Brauhaus auf die Beine gestellt. Über die Sekretariate der in München ansässigen Verlage hat sie den Termin an die Volontäre, Praktikanten und Auszubildenden ausrichten lassen.

Schon dieses erste, als Stammtisch angelegte Treffen war vielversprechend. Es waren richtig viele Volontäre, Praktikanten und Auszubildende gekommen. Wir haben gemerkt, das hat Potenzial. Aus diesem Treffen heraus hat sich eine kleine Gruppe Begeisterter zusammengefunden, die daraus mehr machen wollten. „Tine“ sprühte über vor tollen Ideen, was man alles machen könnte und hatte auch schnell die Vision, das Ganze deutschlandweit bzw. im gesamten deutschsprachigen Raum anzulegen. Ich war eher für das Kleinklein der Orga zuständig und aus meiner Feder floss auch der erste Entwurf für unsere Vereinssatzung. Denn dass wir einen Verein gründen wollten, war schnell klar. Das Netzwerk sollte uns ja schließlich überdauern. Und als Organisationsform für eine große Gruppe weit verteilter Leute schien uns das Ganze sinnvoll.

Schwuppdiwupp hatte „Tine“ Leute aus allen größeren Verlagsstädten für ein erstes Gründungstreffen in München zusammengetrommelt. Das fand im Januar 2019 statt. Da wurde dann der Grundstein für das Netzwerk gelegt, wie es heute existiert. Zu den meisten Leuten, die dabei waren, habe ich heute noch Kontakt. Das war wirklich eine ganz besondere Zeit und diese Begeisterung für diese Sache und hat alle lange zusammengeschweißt. Es ist sogar eine Ehe daraus hervorgegangen. Den Vertreter der Städtegruppe Leipzig habe ich ein paar Jahre später geheiratet, inzwischen haben wir drei Kinder.

Dass das Netzwerk heute, zehn Jahre später noch existiert und sich so genial entwickelt hat, ist mir eine ganz besondere Freude. „Tines“ Ursprungsidee der Vernetzung, des Austausches, der Weiterbildung und der Möglichkeit, den Verlagen gegenüber geschlossen auftreten zu können – das trägt den Verein bis heute. Das alles funktioniert aber nur, weil es eine Gruppe sehr sehr engagierter Leute gibt, die das Ganze tragen, die sich mit Zeit und Energie einbringen. Die die tägliche Arbeit leisten: Vereinsführung, Mitgliederverwaltung, Buchführung, Städtegruppenleitung, Veranstaltungsorganisation, Homepagebetreuung, Social Media sowie die Organisation des Gütesiegel- und Mentoring-Programms, um nur einiges zu nennen. Ihr seid das Herz des Ganzen! Es gibt viele in unserem Netzwerk, die sich einfach nur über die JVM über die Verlagsbranche informieren, die mal eine Veranstaltung besuchen oder einmal im Jahr bei unseren Jahrestreffen auftauchen oder ab zu zum Stammtisch gehen. Das ist auch völlig in Ordnung so, dazu sind wir da! Aber ohne die vielen Fleißigen würde alles zusammenbrechen und das Netzwerk schon lange nicht mehr existieren. Allein aus Altersgründen finden da immer mal wieder Wechsel statt, ich habe mich ja auch schon lange aus dem aktiven Vereinsleben zurückgezogen. Und es ist immer wieder fraglich, ob sich wieder neue Begeisterte finden lassen. Dass das immer noch passiert, ist genial! Ich kann nur dafür werben, dabei zu sein. Ich habe dabei mehr gelernt als in meiner ganzen Verlagszeit und vor allem habe ich so tolle Leute getroffen.

Ich hätte sehr gerne heute mit euch dieses zehnjährige Jubiläum gefeiert. Blöderweise muss ich mich stattdessen um unsere Hühner kümmern, die gerade von einer Milbenplage heimgesucht werden. Na ja. Ich denke jedenfalls an euch. Feiert euch und eure großartige Arbeit!

Liebe Grüße von Gesa Jung