Während sich junge Buchhändlerinnen, Volontäre, Praktikantinnen und Studenten beim Nachwuchslunch im Azubistro am Messedonnerstag die Suppe schmecken lassen, nehmen sich die Nachwuchssprecherinnen Lisa Keil und Jana Zawadzki einige Minuten Zeit, um uns von ihren Aufgaben als Sprecherinnen des Nachwuchsparlaments des Börsenvereins zu erzählen.
JVM: Mit welchen Erwartungen seid ihr zur Messe gefahren?
Jana: Ich bin hergekommen, um Leute wiederzutreffen und um neue Menschen kennenzulernen. Ansonsten ist die Buchmesse ja auch immer ein Erlebnis – denn wir sind ja nicht nur als Nachwuchssprecher hier, sondern haben auch Zeit für uns. Unser Ziel ist es aber, unser Nachwuchsparlament noch bekannter zu machen.
Lisa: Wir müssen präsent sein, um bekannter zu machen, dass es uns gibt. Also dass es einen Ort gibt, wo der Nachwuchs einen Ansprechpartner hat – und sei es nur, um die Frage zu stellen, wo kann ich was finden, und wir leiten das dann weiter.
Versteht ihr euch eigentlich ganz konkret als Repräsentantinnen des Buchhandelsnachwuchses, oder geht es euch um die gesamte Branche?
Jana: Ich sehe mich hier nicht als Mitarbeiterin meiner Buchhandlung, sondern jetzt gerade bin ich als Nachwuchssprecherin des Börsenvereins hier und nicht als Buchhändlerin.
Lisa: Ja, es geht um die gesamte Branche. Gerade hatten wir hier zum Beispiel ein Gespräch über Volontärsgehälter. Aber es ist natürlich etwas schwierig für uns, da wir in diesen Bereich konkret wenig Einblick haben.
Und ist das auch realistisch, dass ihr die ganze Branche vertretet – haben da junge Buchhändler nicht vielleicht manchmal ganz andere Ziele als die Berufsanfänger in den Verlagen?
Lisa: Ich glaube es gibt da schon Themen, bei denen sich alle einig sind. Ein Thema wäre beispielsweise der Mindestlohn. Das geht alle etwas an. Gerade Fragen, wie es nach der Ausbildung weitergeht oder zur Jobsuche, das betrifft alle.
Jana: Der Buchhandel hat so viel mit den Verlagen zu tun, auch mit dem Zwischenbuchhandel – es gibt sicher Themen, bei denen es Unterschiede gibt, aber grundsätzlich gibt es im Nachwuchsbereich viele Gemeinsamkeiten.
In welcher Stimmung ist denn der Nachwuchs auf der Frankfurter Buchmesse 2014 – gib es immer noch eine gewisse Krisenstimmung?
Lisa: Es gibt sicher immer Baustellen, aber von Krisenstimmung würde ich auf keinen Fall sprechen. Und allein die Zahl an Leuten, die gerade hier war, zeigt ja, dass die Branche nicht an Nachwuchsmangel leidet!
Was ist euer größtes Anliegen, das ihr bis zur nächsten Buchmesse erreicht haben möchtet?
Jana: Wir sind ja genau genommen nicht bis zur Buchmesse, sondern bis zu den nächsten Buchtagen Berlin im Amt, dann werden wir schon wieder abgelöst. Wir wollen noch daran arbeiten, das Nachwuchsparlament in die Satzung des Börsenvereins aufzunehmen. Aber das ist gar nicht so einfach! Es gibt noch weiteres, zum Beispiel den Mindestlohn – aber es ist da natürlich schwierig für uns, weil wir in diesem Bereich keine Entscheidungen treffen können.
Was wollt ihr euch auf der Messe anschauen, wenn ihr frei habt?
Jana: Ich will auf jeden Fall zu Droemer – der neue Fitzek kommt jetzt raus und ich möchte schauen, ob sie schon etwas aufgebaut haben. Allgemein finde ich die Dekorationen immer schön. Die Buchhändler, die Bücher, die Verlage, alles was neu ist!
Joanna Bars