protoTYPE

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Im vom Forum Zukunft initiierten Projekt protoTYPE entstanden im Laufe des Jahres viele innovative Ideen, die auf vielfältige Art aktuelle Probleme der Buchbranche aufgreifen – und lösen könnten. Auf der Frankfurter Buchmesse packten die Teams den letzten Meilenstein und stellten ihre Projekte der Öffentlichkeit vor.

Die Teilnehmer von protoTYPE kamen aus ganz Deutschland, aus allen Bereichen und Abteilungen und natürlich auch aus allen Altersklassen: Schon allein das machte einen großen Reiz des Projekts aus. Neben neuen Kontakten und dem fachlichen Austausch standen die Ideen im Vordergrund, die während der Leipziger Buchmesse an einem Wochenende erarbeitet und den Rest des Jahres konzipiert wurden. Der letzte Meilenstein war die Präsentation der Ergebnisse während der Frankfurter.

Survival Guide, Qualitätssiegel und Werkzeugkasten
Die Gruppe ePublishing Survival Guide richtet sich an Verleger und Content-Anbieter, die Orientierung im digitalen Dschungel suchen. Von der Idee zur Produktion bis hin zum Vertrieb werden alle wichtigen Fragen im Guide dargestellt und mit Praxisbeispielen veranschaulicht.

Hinter eQ verbirgt sich ein Qualitätssiegel für digitale Kinder- und Jugendmedien. Es soll für den Kunden eine Orientierungshilfe sein und ihnen die Möglichkeit geben, die Medien selbst zu bewerten.

Speziell an den Buchhandel richtet sich das nächste Angebot: Im Werkzeugkasten für den Buchhandel befinden sich Dossiers zu Themengebieten, über die sich der Buchhändler informieren möchte. Dazu gehören E-Books, das DVD-Sortiment im Verkauf, Online-Journale als Dynamisierung der Homepage, Chancen des Gebrauchsbuches und QR-Codes im Geschäft.

Emotionale Buchsuche, 1STep2Book, DCCC und m@rtha
Wer einmal eine gute Beratung von einem Buchhändler genossen hat, der wird jede normale Suchfunktion in Online-Shops hassen. Nur die Emotionale Buchsuche vielleicht nicht. Nach dem Motto „fühle. erlebe. lese.“ kann der User nach der Emotion suchen, die das zuletzt gelesene Lieblingsbuch in ihm während des Lesens ausgelöst hat. War es der intelligente Krimi oder der blutige Thriller? Hat er Angst gehabt oder Todesangst? Die Emotionale Buchsuche ordnet jedem Titel die passenden Emotionen zu. Auch die Nutzer selbst haben die Möglichkeit, ihre Lieblingsbücher zu verschlagworten.

Von Anfang an sehr kritisch aufgenommen wurde das Projekt 1STep2Book, das erst als Gegenentwurf zu Amazon an den Start ging. Letztendlich entwickelte sich das Projekt zu einer spannenden Alternative: Wie könnte ein Buchshop in Zukunft aufgebaut sein? Die Gruppe griff das Empfehlungssystem auf. Als Nutzer entscheidet man, welchem anderen Nutzer und dessen Empfehlungen man folgt oder nicht. Das kann ein Leser mit einem ähnlichen Lesegeschmack sein – oder sogar ein Prominenter, der seine Leseliste freigibt. Außerdem kann der Nutzer selbst entscheiden, wo er sein Buch letztendlich kauft.

Eines der schwierigsten Projekte war das Digital Content Clearing Center (DCCC). Damit soll den Verlagen ein Service zur Verfügung gestellt werden, der die unterschiedlichen Nutzungsarten von digitalen Content auf verschiedenen Plattformen in einer Abrechnung zusammenfasst. So wird das Abrechnen von gekauften oder ausgeliehenen Waren oder Flatrate- oder Abo-Modellen vereinfacht.

m@rtha hingegen beschäftigt sich mit einer ganz anderen Baustelle: Wenn erboste Kunden mit ihren abgestürzten E-Readern oder verschwundenen E-Books zum Buchhändler des Vertrauens eilen – an wen kann der sich eigentlich wenden? An m@rtha. Im akuten Supportfall hilft m@rtha bei der Lösung von Endkundenproblemen mit E-Books und E-Readern. Diese B2B-Lösung unterstützt Buchhändler und Verlagsmitarbeiter nachhaltig und fördert ihre digitale Kompetenz.

Norsin Tancik