Überall inszenieren wir uns selbst: Facebook, Twitter, Instagram, der eigene Blog und vieles mehr. Informieren unsere FreundInnen und Fans was gerade in unserem Leben passiert. Social Media vernetzt und informiert uns alle, doch wie kann ich als AutorIn diese Plattformen für ein erfolgreiches Selbstmarketing nutzen? Die Frage erörterte Maria Koettnitz im Gespräch mit Wiebke Ladwig im Forum autoren@leipzig und zahlreiche ZuhörerInnen waren gekommen.

 

Wiebke Ladwig hat für sich die Berufsbezeichnung Social Web Ranger erfunden. Sie entwickelt Storytelling-Konzepte für Unternehmen und gibt Workshops zu Ideenfindung und Kreativität. Und das Geschichtenerzählen war auch der Dreh- und Angelpunkt des Selbstmarketings in der Social Media Welt. Social Media ist keine Plattform für Werbung. Nur zu posten, dass ich ein neues Buch veröffentlich habe, da und dort eine Lesung mache, wird kaum dazu beitragen meine Bekanntheit zu erhöhen. Der Erfolg ist quantitativ schwer messbar. So lässt sich an der eigenen Facebookseite oder am Twitter-Account nicht ablesen, wer deiner FreundInnen und Follower dein Buch gekauft habe. Doch wer sich nicht allein auf die Marketingarbeit der Verlage verlassen will und kann, nutzt die sozialen Netzwerk. Die Idee ist wichtig, welche der Werkzeuge die mit zur Verfügung stehen brauche ich eigentlich? Was interessiert die Leute da draußen? Wiebke Ladwig bringt es auf den Punkt: Die Menschen interessieren sich für Geschichten von Menschen, nicht für Werbung. Der Mensch hinter dem Buch steht im Interesse. Darauf folgt gleich die Frage: Wie möchte ich wahrgenommen werden?

 

Welche Kanäle passen zu mir oder zu dem was ich gerade erzählen möchte. Schreibe ich einen Roman kann ich ganz am Anfang mit Geschichten aus der Schreibwerkstatt anfangen. Wichtig ist, dass ich meine Begeisterung die ich für mein Buch, meine Geschichte im Social Web vermittle. In dem ich über mich und auch andere erzähle (z.B. andere AutorInnen die einen Einfluss auf die Geschichte hatten) eröffne ich einen Blick auf meine eigene Persönlichkeit. So kann ich mit Instagram meine Stimmung in Bildern ausdrücken, auf meinen Blog über meine Arbeit an der Geschichte erzählen. Mit der Frage was kann ich Erzählen, das meine Community mag im Hinterkopf? Wichtig ist die Wertschätzung meiner Community, meine Follower ernst zu nehmen.

Fange ich also mit dem Projekt Social Media Marketing an sollte ich mir überlegen:

  • Wofür stehe ich? Oder auch mein Buch?
  • Was ist mein Medium im Web?
  • Wen möchte ich erreichen?
  • Wer und was ist ähnlich?

Charmant und spielerisch kann ich mir ein Netzwerk in den verschiedenen Kanälen aufbauen, das an mir und meinen Büchern interessiert ist. Natürlich sollte man nicht auf allen Kanälen das Selbe posten.

Also schaut Euch die Kanäle genau an, schaut was zu Euch passt und natürlich auch zu der jeweiligen Plattform. Social Media ist nicht nur Spaß und Unterhaltung, wenn ich Leute damit erreichen will, ich vor allem Zeit investieren, denn die Community will ernst genommen werden und sie will mich kennenlernen. Mehr Leserbindung, als direkt mit ihnen zu kommunizieren und sie an meinem Leben teilhaben zu lassen, geht nicht.

Babett Taenzer