In der Buchbranche arbeitet ein hoher Anteil an Frauen – doch ebenso wie in der gesamtdeutschen Wirtschaft schaffen es nur vergleichsweise wenige in Führungspositionen. Fünf solcher Frauen, die es als Top-Managerinnen geschafft haben, sprechen in der Diskussionsrunde „Lean Back und Karriere – Erfolgreiche Frauen in der digitalen Welt“ über die Bedeutsamkeit weiblicher Führungsqualitäten für das digitale Zeitalter.

Den Auftakt macht Christine Kirbach. Sie ist Co-Gründerin von The red lab, einem Unternehmen, das andere Firmen unterstützt, das Potenzial des digitalen Zeitalters zu nutzen. Kirbach ist zudem Herausgeberin des Buches „Die Lean Back Perspektive“, in dem 42 erfolgreiche Frauen über ihre Berufswege erzählen. Auch die vier weiteren Managerinnen auf dem Podium haben darin ihren beruflichen Werdegang beschrieben.

Christine Kirbach betont, dass weibliche Kompetenz wichtig ist in der digitalen Welt. Um in dieser Welt Karriere zu machen, sollen Frauen sich selbst und ihrem Potenzial vertrauen, statt ständig an sich selbst zu zweifeln. Das sei auch die Kernaussage des Lean-Back-Prinzips. Mehr noch: Frauen sollten es genießen, Macht und Einfluss zu haben.

Im Publikum saßen viele Frauen. ©Dominique Conrad

Im Publikum saßen viele Frauen. ©Dominique Conrad

Führung ist jedoch nicht nur mit Macht, sondern sollte ebenso mit Demut verbunden sein, so Xiaoqun Clever. Sie ist Chief Technology & Data Officer bei der Ringier Group, einem in mehreren Ländern tätigen Medienunternehmen. Aus eigener Erfahrung weiß Clever, dass über stille Menschen oft gedacht wird, sie seien nicht fähig zu führen. Ein Irrtum, sagt sie. Wer in einer Führungsposition ist, sollte bescheiden sein, zuhören und ein Team motivieren können. Der Austausch mit anderen ist gerade im digitalen Bereich wichtig, um erfolgreich zu sein. Ebenso wie die Bereitschaft auch mal Risiken einzugehen. All das sind Fähigkeiten, die auch Frauen besitzen.

Doch nicht nur Fähigkeiten sind bedeutsam für Erfolg. Eine Führungskraft sollte authentisch sein, so Beverly W. Jackson. Jackson ist Vice President, Social Media and Content Strategy bei MGM Resort International, das Hotels und Spielcasinos betreibt. Authentisch ist, wer sicher ist, wer er ist und welche Talente er oder sie besitzt. „Sag ja zu den Dingen, die du kannst, und nein, zu denen, die du nicht kannst.“ so Jackson. Und Menschen, die nicht lachen können, machen ihr Angst. Mitarbeiter würdem auch lieber für eine Führungsperson mit Humor und Leidenschaft arbeiten.

Carola Lichtenberg, deutsche Fernsehproduzentin, hat von Al Gore gelernt, wie wichtig es ist, sich regelmäßig in einen privaten Bereich zurückzuziehen, um die eigenen Batterien wieder aufzuladen. Lichtenberg begleitete den ehemaligen Vizepräsident der USA über fünfzehn Monate für eine Dokumentation.

Nina Ranke betonte in der Diskussionsrunde die Bedeutung des Bauchgefühls. Sie ist Chief Operating Officer bei Axel Springer International. Frauen hörten nicht oft genug auf ihr Bauchgefühl, so Ranke. „Darauf zu hören, müssen sie lernen.“

Fünf Top-Managerinnen, die zeigen, dass Frauen durchaus Karriere machen können. Und dass die Herausforderungen der digitalen Welt, gerade mit die Fähigkeiten von Frauen gemeistert werden können.

 

Dominique Conrad