von Alwina Nagel
Fernab von etablierten Großverlagen gewinnt das Selbstverlegen immer mehr an Beliebtheit. Das sogenannte Selfpublishing beschreibt AutorInnen, die ihre Werke in Eigenhand veröffentlichen. Dass diese Bücher jedoch nicht von selbst im Buchhandel auftauchen, erklärt Daniela Kahl, Referentin des MVB (Marketing- und Verlagsservice des Buchhandels), am Messemittwoch.
Die Angebote des MVB bestehen nicht nur aus Plattformen für die Vermarktung der Werke, sondern bieten auch Austausch und Orientierung für den Selbstverlag. Beanspruchen diese keine anderen Dienstleistungen, beispielsweise ein Lektorat, ist besonders die Kommunikation mit erfahrenen BranchenteilnehmernInnen von Wert.
Grundlegend für veröffentlichte Werke ist die Internationale Standardbuchnummer – kurz die ISBN. Diese macht, ähnlich der menschlichen DNA, jedes Buch und Buchformat (sprich eBook, Hörbuch) identifizierbar. Über die ISBN wird das Buch im VLB, dem Verzeichnis lieferbarer Bücher, gespeichert und ist für jede/n abrufbar. Kahl betont die Bedeutung eines gepflegten Internetauftritts in dem Verzeichnis: Eine vollständige Meldung des eigenen Werkes schließt Informationen wie Buchcover, Inhaltsbeschreibung und Biografie der AutorInnen ein, die an den Handel weitergegeben werden. SelbstverlegerInnen profitieren nicht nur von der Reichweite des VLB, sondern auch von der automatischen Meldung an die Deutsche Nationalbibliothek.
Die wichtigste Frage für Selfpublishing ist und bleibt die Frage nach dem Erreichen der Leserschaft. Nützlich ist hier auch das Börsenblatt, das jeden Donnerstag als meistgelesenes Magazin der Branche herausgegeben wird. Das Buchtipp-Format kann von kleineren Verlagen gebucht werden, so auch von Selbstverlagen, um auf Neuerscheinungen aufmerksam zu machen. Auch der Deutsche Selfpublishing-Preis generiert unter dem Hashtag #dspp19 Aufmerksamkeit und prämiert AutorInnen mit 6.000 Euro als Preisgeld.
Passend zum Rahmen der Veranstaltung ist auch der Hinweis auf die Frankfurter Buchmesse selbst – denn mit mehr als 250.000 BesucherInnen im Jahr 2018 lohnt sich die Ausstellung der eigenen Bücher auf Buchmessen durchaus. Fündig wird man so nicht nur als Privatperson beim Besuch, denn auch für FachbesucherInnen bietet die Frankfurter Buchmesse Weiterbildung in Form von Vorträgen und Workshops an.
Artikel verfasst von Alwina Nagel im Rahmen der JVM-MessereporterInnen in Kooperation mit der Frankfurter Buchmesse.