Ein friedlicher Morgen auf der Buchmesse – und Zorro läuft mit drei Schwertern über die Agora, als stünde gleich ein wichtiger Kampf gegen eine Piratenbande bevor. Wer die Frankfurter Buchmesse besucht, stolpert immer wieder über ausgefallen gekleidete Leute. Da wundert man sich, was sie verkörpern und was ihre Verkleidungen bedeuten sollen.
Um diese Frage zu beantworten, muss man wissen, dass sich diese verkleideten Leute als Cosplayer bezeichnen. Ihre Kostümideen haben sie von Animes, japanischen Zeichentrickserien. Durch das Cosplaying treffen sie andere Gleichgesinnte, die dieselben Animes mögen.
Nachdem wir einige Cosplayer befragt haben, sind wir zum Entschluss gekommen, dass die meisten tatsächlich dieselben Ansichten haben und auch aus denselben Gründen cosplayen.
Dabei geht es hauptsächlich um den Spaß. Cosplayer verkörpern ihre Lieblingscharaktere und erwecken somit eine fiktionale Figur zum Leben. Sie selbst sehen sich als eine große Gemeinschaft und das Cosplayen als eine tolle Gelegenheit, um neue Leute kennenzulernen und sich mit ihnen über ihre Lieblingsanimes aus zu tauschen.
Cosplayer sind sehr leidenschaftlich und stecken viel Zeit, Arbeit, Geld, aber auch vor allem Liebe in das Erstellen ihrer Kostüme, die sie größtenteils selbst machen oder schneidern lassen. Im Cosplaying können sie ihrer Fantasie freien Lauf lassen und sich ausleben, ohne sich darüber Gedanken zu machen, was die Gesellschaft von ihnen hält. Die Gesellschaft, oder zumindest die Besucher der Buchmesse, zeigen großes Interesse an den Cosplayern und fragen oft nach Fotos.
Die harte Arbeit des Erstellens der Kostüme, die manchmal über Monate dauern kann, hat sich letztendlich ausgezahlt, denn die Cosplayer zauberten mit ihrer faszinierenden Ausstrahlung sowohl Kindern als auch Erwachsenen und Animeliebhabern ein Lächeln ins Gesicht.