von Jasmin Kiechle
Blogs, „Booktube“ und „Bookstagram“ – auf den Social-Media-Kanälen von Tami Fischer (tami), Julia Lotz (Miss Foxy Reads) und Jessica Sieb (Witcherybooks) geht es vor allem um eines: die Leidenschaft für Bücher. Es bleibt zwar nur ein Hobby, denn zwischen der Liebe zum Buch, der Arbeit oder dem Studium müssen häufig Prioritäten gesetzt werden. Für Bücherblogger ist die Zeit noch nicht reif, in der solche Influencer auch von ihrer Arbeit auf YouTube und Co leben können. Weiter schlimm ist es aber nicht, darin sind sich die drei Bücher-Enthusiastinnen einig. Denn es ist die Liebe zum Buch, die für alle drei im Mittelpunkt steht. Booktube ist Tamis bevorzugter Channel; das Filmen und die Arbeit hinter einem Video stehen dort im Vordergrund. Jessi bevorzugt Instagram; die Darstellung von Büchern auf Fotos bereitet ihr Freude. Blogs eignen sich für Julia am besten, da sie einfach gerne schreibt.
Bloggen über Bücher und wie man dahin kommt
Jessis und Julias Weg zum Bücherbloggen verlief ähnlich. In ihrem Freundeskreis gibt es niemanden, der in gleicher Zeit gleich viele Bücher lesen würde, und noch die Zeit findet, über das Gelesene so ausgiebig zu diskutieren. Gleichgesinnte fanden sie schließlich online. Tami hingegen fand zu den Bücher über Umwege: Ursprünglich wollte sie ihre Abenteuer in Australien filmen, entschloss sich während ihrer Zeit dort dann aber, lieber Bücher zum zentralen Thema ihres Kanals zu machen. Alle drei wählten für ihre Kanäle erst Pseudonyme, inzwischen nutzen aber ihre wirklichen Namen.
Die Bücher-Community im Netz
Die Social-Media-Plattformen ermöglichen den Austausch mit den eigenen Followern. Innerhalb der Bücher-Community kann man sich mit Gleichgesinnten austauschen und neuen Lesestoff finden. Die Onlineplattformen sind überdies für Verleger so wertvoll, weil sie dort unmittelbare Einblicke bekommen, was sich die Leser wünschen. Diversität und Repräsentation sind wichtige Stichworte. Blogger mit großer Reichweite können so direkt auf Verleger einwirken und die Entstehung von Büchern beeinflussen.
Freud und Leid des Bloggen
Als erfolgreiche Bücher-Bloggerinnen haben Tami, Julia und Jessi Kontakt zu unterschiedlichen Verlagen. So fordern sie etwa Rezensionsexemplare an, werden aber auch selbst von Verlagen oder Self-Publishern angeschrieben. Ob ein Buch dann auch auf dem Blog landet, entscheidet oft die Kommunikation mit dem jeweiligen Gegenüber. Manche Verleger nehmen Influencer nicht ernst genug, man erhält unpersonalisierte Mails oder wird mit dem falschen Namen angesprochen. Allen dreien ist es aber wichtig, als Mensch und nicht nur als günstige Werbemethode gesehen zu werden. Den drei Bloggern ist es insbesondere wichtig, für das, was sie posten auch zu stehen und ehrlich zu teilen, wofür sie sich begeistern.