Die Party der Jungen Verlage: Die Szene-Party der Buchmesse mauserte sich dieses Mal im Literaturhaus Frankfurt zu einem gediegenen Zusammentreffen bis in die frühen Morgenstunden.
Hippe Verleger außer Rand und Band? Das war einmal. Auf der Party der Jungen Verlage, die traditionell an den Buchmessen-Freitagen nach der Hotlist-Verleihung stattfindet, kehrte Ruhe ein, was ihren Charme nicht minderte.
Das Flüstern während der Buchmesse hielt an und war allgegenwärtig. Verabredungen wurden geschmiedet, Neulinge dazu überredet, zur Bookfair a-go-go zu gehen und alte Freunde erinnert, obwohl das Ticken der inneren Indie-Uhr reibungslos funktioniert.
Angefangen haben die Partys an merkwürdigen Orten: Die ehemalige Diamantbörse in Frankfurt hatte niedrige Decken, verrückte Roboterskulpturen und eine inaktive Rolltreppe. An den Wänden waren zweideutige Comics verewigt. Die Alte Hauptpost in Leipzig, groß, ein wenig kühl und steril, federweich ausgeleuchtet. Der Frankfurter Sinkkasten war so klein, eng und schmuddelig, dass die Warteschlange bis zur Zeil ging.
Und dieses Jahr nun das Literaturhaus Frankfurt. Pompös ausgeleuchtet, mächtige Säulen, träge House-Musik. Ja, die Party der Jungen Verlage war genauso hipp wie eh und je, nur strahlte sie dieses Jahr einen wunderbaren Glanz aus. Schnell trafen sich die richtigen Grüppchen, selten stand jemand allein. Das Experiment der Organisatoren war geglückt.
Norsin Tancik