Was macht eigentlich ein vertriebsgesteuerter Verlag? Worin unterscheidet er sich von klassischen Buchverlagen?
Diese und andere Fragen wurden am 21.02.2017 beantwortet, als einige junge Verlagsmenschen der Städtegruppe Köln-Bonn den Lingen Verlag in Köln-Deutz besuchten.
Richard Mestwerdt (Herstellung) gab einen Einblick in die Ursprünge des Verlags. Helmut Lingen setzte in den 1950er Jahren eine innovative Idee in die Tat um: den Leserservice der Tageszeitungen. Bücher waren fortan nicht nur im Buchhandel, sondern auch über die Geschäftsstellen von Tageszeitungen zu bekommen. 1960 gründete er dann den Lingen Verlag, der sich bis heute stetig weiterentwickelt hat.
Die Fragen der Jungen Verlagsmenschen drehten sich unter anderem rund um die Zusammenarbeit des Verlags mit einem großen Discounter, für den Lingen regelmäßig Buchprojekte ganz unterschiedlicher Natur realisiert, z. B. Reiseführer, Kochbücher oder Kalender.
Anja Fredebeul-Krein (Vertrieb) erklärte, was das Besondere an der vertriebsgesteuerten Vorgehensweise des Verlags ist. Ein Merkmal ist die oftmals relativ kurzfristige Projektplanung – zumindest im Vergleich zum klassischen Buchgeschäft mit längeren Vorlaufzeiten. Es gibt also in dem Bereich keine typische Programmplanung, vielmehr werden flexibel Projekte entwickelt oder auch konkrete Kundenwünsche umgesetzt.
Martina Hatzler (Programmentwicklung Kinderbuch) erzählte vom Kinderbuchprogramm des Verlags – vor allem bekannt durch seine Galionsfigur Leo Lausemaus. Die Jungen Verlagsmenschen bekamen einen Einblick in die Abläufe auf dem Weg zur Veröffentlichung eines neuen Titels, erfuhren von Auftragsarbeiten und der Zusammenarbeit des Verlags mit der Stiftung Lesen. Außerdem stellte Frau Hatzler kurz den neuen Non-Book-Bereich monbijou vor, aus dessen Programm sich die Besucher ein illustriertes Notizzettel-Set mitnehmen durften.
Vielen Dank an den Lingen Verlag für den herzlichen Empfang und die interessanten Einblicke in die verschiedenen Abteilungen!