Eines ist klar: um ein selbstbestimmtes Studium oder ein humanistisches Bildungsideal soll es hier nicht gehen. Wir sprechen über Selbstoptimierung. Das kann man nun problematisch oder kapitalistisch finden, unumstritten aber handelt es sich hier um eine Optimierung auf hohem Niveau.
Das Zielklientel für die berufsbegleitenden Studiengänge des »mediacampus frankfurt«, dem Zentrum buchhändlerischer Aus- und Weiterbildung, sind alle, die ausreichend Ehrgeiz, genügend Begeisterung oder einfach sehr wenig Zeit (für die schnelle Karriere) haben und so bereits neben der Ausbildung in der Buchbranche oder in den ersten Arbeitsjahren ein Studium im gleichen Bereich durchführen wollen.
Einmal dafür entschieden, muss nur noch der richtige Bachelorstudiengang gefunden werden. »Buchhandels- und Medienmanagement« oder »Verlags- und Medienmanagement« sind die beiden Optionen, die den jungen prospektiven BuchhändlerInnen oder VerlagsmitarbeiterInnen wortwörtlich angeboten werden, denn: Zugang zum Studium erhält letztlich jeder oder jede, die mindestens über einen Realschulabschluss und zudem über einen einschlägigen Ausbildungsplatz oder Beruf in der Branche verfügt. Wer nun auch noch das nötige Kleingeld mitbringt – der dreijährige Bachelor kostet samt Immatrikulationsgebühr schlappe 16.000 Euro –, kann sich von mediacampus darüber unterrichten lassen, wie den dynamischer und komplexer werdenden Herausforderungen in der Buchbranche zu begegnen sei. Der Modulplan der beiden Bachelorstudiengänge ist bunt gemischt, und sieht eine Einführungen in betriebswirtschaftliche Grundlagen, in das Medienmanagement aber auch in den Buchhandel vor. Weil aber bekanntlich bald kein Buch mehr ohne sein E-book veröffentlicht wird, werden den TeilzeitstudentInnen neben diesen eher klassischen Inhalten auch Vertiefungen in die Online-Publizistik geboten. Ihre Anwendung findet die aktualisierte Medienkompetenz dann sogleich im e-learning-Chat, der Online-Variante der heißgeliebten und stets überfüllten Uni-Caféteria.

Was schlussendlich offen bleibt, ist die richtige Überzeugungsstrategie für den Arbeitgeber. Schließlich muss dieser Fehlzeiten während der Prüfungseinheiten oder der Präsenzseminare einplanen. Mediacampus schlägt vor: Den Arbeitgeber einfach darauf hinweisen, dass das berufsbegleitende Studium seiner jungen Azubis auch für ihn eine »Investition in die Zukunft« ist und zudem sein »Arbeitgeberimage« steigert.

 

Miryam Schellbach