100_2261Am 24. Oktober erscheint der neue Asterix Comic „Asterix bei den Pikten“ – allerdings von einem neuem Autor und Zeichner. Bei der Frankfurter  Buchmesse gab es ein Live-Interview mit dem neuen Asterix Autor Jean-Yves Ferri, Zeichner Didier Conrad und dem Übersetzer des Heftes Klaus Jöken.

Wenn man in Albert Uderzos Fußstapfen tritt und einen Asterix Band zeichnet, sind Erwartungen enorm hoch, denn Uderzo höchstpersönlich schaut einem über die Schulter. Diese Erfahrung durfte Didier Conrad machen, der den 35. Band des berühmtesten Galliers der Welt zeichnete. Beim Live-Interview auf der Frankfurter Buchmesse erzählte er schmunzelnd, diesen Druck habe er nur mit seinem Zaubertrank „Jus de Pomme“ standgehalten, auf Deutsch Apfelsaft. Vor der Aufgabe sei er aber nicht zurückgeschreckt, übersetzt Klaus Jöken, denn wenn er abgelehnt hätte, wären wohl lebenslange Vorwürfe die Folgen gewesen. Es gab zwar keine großen Vorgaben vom „Meister“, aber er kontrollierte, dass der Geist der Serie beibehalten wird. Auch Jean-Yves Ferri ist stolz, René Goscinnys Geschichten weiter zu führen. Doch was ändert sich für die beiden, jetzt wo sie einen Band der berühmtesten Comichelden zeichnen und schreiben durften? Conrad, erzählte, dass er auf der Buchmesse nur mit Bodyguards zur Toilette kam. Aber er tröstet sich, dass keiner ihm seinen größten Spaß und Luxus nehmen kann: in seinem kleinen Atelier malen.

Ferrari macht die Berühmtheit in fast aller Welt nichts aus, denn er ist nach Kalifornien gezogen, einer der wenigen Staaten, in denen die Geschichten von Asterix und Obelix keinen großen Erfolg hatten. Jean-Yves erklärt sich das ganz einfach so: Die USA entspricht dem Römischen Reich, sie können sich nicht mit den Galliern identifizieren. Genauso wie alle Bände, wird „Asterix bei den Pikten“ mit einem Bankett und Wildschweinbraten  enden, verriet Didier Conrad. Er scherzte, dass er den Comic von Hinten nach vorne gezeichnet hat, also das Bankett zuerst.

Wer aber sind eigentlich die Pikten? Das ist die römische Bezeichnung für schottische Völker. Die Idee Asterix nach Schottland reisen zu lassen, war Jean-Yves Ferri gekommen. Er recherchierte, welche Völker es noch zu Asterix‘ Zeit gab. Praktisch, denn über die Pikten ist nicht viel bekannt, man kann sich also viel ausdenken. Außerdem wird man wohl von Whisky lesen können,  allerdings unter anderem Namen. Schließlich beendete der Moderator Lou Richter das Interview mit der Frage, was denn am Erscheinungstag des Bandes gemacht wird. Didier Conrad meinte augenzwinkernd, er würde sich „hemmungslos besaufen“, und Jean-Yves Ferri lachte, dass er einen Lucky Luke Comic lesen wird. Doch Klaus Jöken klärte auf, dass es eine kleine Feier beim Verlag in Paris geben werde, bei der alle zusammen den in 23 Ländern erscheinenden Comic feiern werden. Allein in Deutschland wird es eine Auflage von 1,5 Millionen Exemplaren geben.

Tanja Gawellek