Manolo Ty, der mit seinem Bildband „Pakistan Now“ in diesem Jahr großen Zuspruch erfahren hat, äußert sich bei den Jungen Verlagsmenschen zu den Schwierigkeiten beim Eintritt in die Branche, seinen Erfahrungen mit dem Self Publishing sowie der Zusammenarbeit mit einem Verlag.

Ty hat der Gedanke, einen Bildband zu veröffentlichen, schon lange beschäftigt. Als er sich dann zum ersten Mal dazu entschieden hat, Pakistan zu bereisen, ist ihm aufgefallen, dass es nur wenig Reiseliteratur zu diesem Land gibt. Er entschied sich schließlich dazu, einen Bildband zu publizieren, bei dem die unterschiedlichen Facetten Pakistans zum Vorschein kommen sollten. Auf die Frage hin, ob er die Entscheidung des Self Publishing bereut, so sagt er „Nein, ich würde es jederzeit wieder so machen. Wenn man überzeugt von seiner eigenen Idee ist und für diese einstehen kann, aber keinen Verlag findet, der sich dieser Sache annimmt, dann sollte man es auf anderem Wege versuchen“.

Manolo Ty ermutigt dazu, sich von Verlagsabsagen nicht kleinkriegen zu lassen. Er selbst hat es durch seine Hartnäckigkeit geschafft, die Aufmerksamkeit der größten deutschen Reiseverlagsgruppe, MairDumont, auf sich zu ziehen. Für die erste Verlagsauflage von „Pakistan Now“, die im September diesen Jahres erschienen ist, hat er das Land zum inzwischen fünften Mal besucht und darauf großen Wert gelegt, neue und bislang unbeachtete Aspekte in den Vordergrund zu rücken. Sein Verlag hat dies befürwortet und ihm bei seiner Reise viele Freiheiten gelassen. Nun hat es der Bildband streckenweise schon unter die Top 5 der Neuerscheinungen in den Amazon „Reise & Abenteuer Bildbänden“ geschafft.

Rückblickend ist Ty trotzdem dankbar für seine Erfahrung im Selbstverlag: „Bei der Neuauflage mit MairDumont konnte ich jeden einzelnen Schritt nachvollziehen. Ich wusste, warum manche Etappen deutlich länger dauern als andere und in welchen Momenten Geduld gefordert ist. Dies wird mir sicherlich auch für in der Zukunft von Nutzen sein“. Er betont jedoch auch, dass das Self-Publishing wahnsinnig schwer ist und nicht unterschätzt werden sollte. Der zeitliche Aufwand, der dahintersteckt, ist enorm. Auch muss in kauf genommen werden, dass man größtenteils nicht mehr als Autor, sondern vielmehr als Verleger tätig ist. Es steckt somit in vielerlei Hinsicht ein großes Risiko dahinter.

Ein neues Projekt mit MairDumont ist schon in Planung. Wir dürfen gespannt sein auf weitere Einblicke in uns bislang noch unbekannte Länder.

Text und Bild: Charlotte Huebner