Zum Gründungsjubiläum der Jungen Verlagsmenschen interviewen wir eine der Gründerinnen, Anke Naefe, heute Referentin für Presse, Bildung und Projekte beim Börsenverein des Deutschen Buchhandels in Nordrhein-Westfalen. Vielen Dank für das Interview!
1. Wolltest du schon immer in die Buchbranche?
Nicht direkt, aber der Bereich Medien, Publikationen interessierte mich durch mein Politikstudium. Durch Praktika bei politischen Zeitschriften kam ich dann auf die Idee, ein Volontariat bei einem Verlag zu machen. Das klappt nicht ganz, sondern ich bin beim Landesverband Bayern des Börsenvereins gelandet und damit natürlich mitten in der Buchbranche.
2. Wie bist du in der Planung und der Umsetzung dafür konkret vorgegangen? (Studium, Praktika, Volontariat)
Eigentlich nicht sehr konkret, sondern ich habe das studiert und die Praktika gemacht, die mich interessierten. Alles andere wird dann schon – so mein Gedanke… Und ich hatte immer Glück dabei, denn die Praktika waren sehr interessant und ich habe viel gelernt (u.a. Blätter für deutsche und internationale Politik, Fernsehsender Phoenix, Bundeszentrale für politische Bildung). Mein Volontariat in den Bereichen Aus- und Fortbildung sowie Presse- und Öffentlichkeitsarbeit entsprach dann genau meinen Vorstellungen: kommunizieren, organisieren, netzwerken
3. Welche Herausforderungen musstest du überwinden?
Das ist im Rückblick schwierig zu sagen. Vielleicht, dass ich auch, als ich eine Zeitlang nicht genau wusste, wie es beruflich weitergeht, immer optimistisch blieb. Schließlich wechselte ich dann direkt nach der Elternzeitvertretung 2009 an den mediacampus frankfurt. Und in Frankfurt gab es dann auch viele JVMs, sodass wieder ein netter Freundeskreis entstand.
Du gehörst zu den GründerInnen der Jungen Verlagsmenschen und anlässlich des zehnjährigen Jubiläums möchten wir die noch ein paar JVM-spezifische Fragen stellen:
4. Wie ist die Idee entstanden, ein Netzwerk für junge Verlagsmenschen zu gründen und wann wusstet ihr, dass daraus ein Verein werden soll?
Die eigentliche Idee hatte Christine Mikliss, die auch 2008 ihr Volontariat in München machte. Sie versuchte, die Volontäre zusammenzubringen, was auch wunderbar klappte. Denn es gab sie ja in allen Verlagen, aber eben keinen Austausch. Der Börsenverein organisierte damals nur Veranstaltungen für Auszubildende. Und da es insgesamt wenig Informationen zu Volontariaten in Buchverlagen im Internet gab, gab es natürlich einen Bedarf. Schnell haben sich dann Stammtische auch in anderen Städten gegründet und in München eine Gruppe, die das Netzwerk stärker vorantreiben wollten. Da wir uns auch alle sehr gut verstanden haben – auch bis heute befreundet sind – war es dann nicht schwierig, sich regelmäßig zu treffen.
Und die Vereinsgründung war eine logische Folge bzw. notwendig, da wir eine Internetseite haben wollten, die damals noch nicht so rasch eigenständig erstellt werden konnte. Durch die Kooperation mit dem Börsenblatt erhielten wir aber die notwendige Infrastruktur. Und da keiner von uns als Privatperson den Kooperationsvertrag unterschreiben wollte, gründeten wir den Verein. Natürlich kamen dann noch andere Punkte hinzu, aber das war eigentlich der Anlass.
5. In welcher beruflichen Position warst du, als ihr die JVM gegründet habt?
Ich habe nach meinem Volontariat die Elternzeitvertretung im Bereich Aus- und Fortbildung beim Landesverband Bayern gemacht.
6. An welchen JVM-Moment erinnerst du dich besonders gern zurück?
Da gibt es mit Sicherheit viele. Aber die vielen Abende in München, wo wir Pläne geschmiedet, Ideen diskutiert und viel gelacht haben, zählen mit Sicherheit dazu.
7. Der Verein wird im nächsten Jahr zehn Jahre alt. Wie beurteilst du die Entwicklung seit der Gründung 2009?
Dass der Verein heute fester Bestandteil der Branche ist, ist schon großartig. Das haben wir uns damals erhofft und nur geträumt! Und es ist schön zu sehen, dass neue Generationen hier weitermachen und so engagiert sind.
8. Und wenn wir einen Blick in die Zukunft wagen: Was werden die JVM im Jahr 2029 machen?
Sie werden genauso engagiert, dem Branchennachwuchs eine Stimme geben und als Netzwerk da sein. Denn das soll es ja in erster Linie sein, ein Netzwerk zum austauschen, um in einer neuen Stadt Leute kennenzulernen, und Informationen zum Berufseinstieg zu erhalten.
Und die Abschlussfrage, die wir immer stellen, lautet: 9. Wenn eine Biografie über dich erscheinen würde, welchen Titel würde sie haben?
Da passe ich eindeutig – oder eher ein Kochbuch mit meinen Lieblingsrezepten. Über den Titel sollen dann andere entscheiden.