Nicht nur die Modebranche arbeitet mit sogenannten Influencern zusammen. Auch Verlage haben das Potential der ‚persönlichen‘ Schnittstelle zwischen Mensch und Unternehmen in digitalen Zeiten entdeckt.

Am Karrieretag Buch & Medien des Börsenblatts erfahren wir etwas über neue Wege der Verlage ihre Bücher auf dem Markt zu positionieren. Denn auch sie müssen sich den Herausforderungen der Digitalisierung stellen. Auf dem Podium berichten ein Blogger, eine BookTuberin und Verlage über ihre Zusammenarbeit.

Was ist eigentlich ein Influencer? Diese Frage stellt sich gleich zu Beginn der Veranstaltung. „Ein Influencer ist eine Person, die als Multiplikator andere Menschen beeinflusst. In unserem Fall zum Lesen bringt“, erklärt Ute Nöth (Senior Manager Social Influencer Relations, Carlsen Verlag). Auf ihren Blogs, bei Youtube oder Instagram veröffentlichen sie Rezensionen, Artikel, Ratings oder Bilder zu gelesenen Büchern. Wichtig ist BookTuberin Ilke Sayan und Blogger Tilman Winterling dabei immer ehrlich und authentisch zu sein, trotz kostenloser Rezensionsexemplare. Das erwarten nicht nur ihre Follower, sondern auch die Verlage.

(c) Katharina Lerch

In der Regel können Blogger sich auf der Website der Verlage um eine Kooperation bewerben. Die Voraussetzungen für eine Kooperation sind zum einen die Reichweite des Blogs oder Youtubekanals sowie Qualität und Quantität der Einträge und Videos. Wenn jedoch jemand einfach Talent fürs Schreiben besitzt und eine bestimmte Zielgruppe anspricht, wird auch gern der ein oder andere Abstrich bei den Aufnahmekriterien gemacht.

Findet eine Kooperation statt, gibt es verschiedene Formen der Zusammenarbeit. Die BloggerInnen bekommen Rezensionsexemplare von den Verlagen, die sie dann lesen und in ihrer gewählten Form besprechen. Auch das ‚Unboxing‘ ist eine beliebte Form Bücher zu präsentieren. Hierbei packen Verlage Pakete mit Gadgets rund um das Thema eines Buches, welche die Influencer vor laufender Kamera auspacken und kommentieren. Wenn das Hobby zum Beruf wird, können die Influencer auch Teil von bezahlten Werbekampagnen werden. In diesem Fall wird von Seiten des Verlags auch schon mal die Form des Advertorials gewählt. Dabei wird gezielt Werbung für Bücher auf den Blogs positioniert.

Für beide Seiten scheint diese Kooperation also bereichernd zu sein.

Text und Fotos: Katharina Lerch